Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.

Sprüche 3, Verse 5 und 6

Mit dieser Aussage habe ich mir bei einem Zeugnisdienst vor Schülern schon einmal heftigen Widerspruch eingehandelt. Den eigenen, dazu den auch von Gott geschenkten Verstand zu negieren, da blieb den jungen Menschen schier die Luft weg. Was zu viel ist zu viel! Sollte man etwa wie ein blindes Huhn durch die Welt gehen?

Aber wie soll man die Verse denn sonst verstehen?

Es wird nirgendwo gefordert, auf den eigenen Verstand zu verzichten, sondern verständig zu sein, und davon spricht die Bibel an verschiedenen Stellen. Verständig heißt, sich situationsgerecht, einer Lage entsprechend, zu verhalten, indem man zum Beispiel eine Gefahr erkennt und dieser ausweicht und umgekehrt eine Chance erkennt und nutzt.

In den heutigen Versen, wird davor gewarnt, mittels des eigenen Verstandes große Zeiträume oder letztlich unüberschaubares Geschehen, einschließlich weitreichender Entscheidungen, überblicken zu wollen, um daraus Schlüsse zu ziehen, auf die man dann baut. Die Zahl der Niederlagen ist hier unüberschaubar.

Deshalb wird uns dazu geraten, uns der Führung Gottes anzuvertrauen, der für uns, durch alle Wirrnisse hindurch, immer den rechten Weg weiß. Noch besser ist es, wenn wir uns überhaupt in all unserem Tun von Gott leiten lassen.

Jörgen Bauer