Siehe ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören
wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmal
mit ihm halten und er mit mir.

Offenbarung 3, Vers 20

In allen Katastrophen der Weltgeschichte und auch in persönlichen
Katastrophen, klopft Gott an unsere Herzenstür, damit wir uns auf das besinnen, worauf es Gott ankommt.

Wir haben jetzt das schreckliche Hochwasser im Nordwesten der Bundesrepublik, durch das sehr viele Menschen zu Tode kamen, noch viele vermisst werden und es dazu zu exorbitante materiellen Schäden und
Verwüstungen kam. Und jetzt kam es auch in Süddeutschland zu Hochwasser
und Erdrutschen.

Solche Aussagen, wie das Klopfen an der Herzentür, müssen von den Leidtragenden und denen, die alles verloren haben, als blanker Hohn empfunden werden, denn niemand möchte auf diese Weise “geweckt”
werden. Und doch hat Gott das alles zugelassen, und es werden wieder
die Fragen nach dem “Warum” kommen, die keine beantworten kann!

Was kann und soll man denn den Leidtragenden und existenziell Vernichteten
sagen? “Fromme Sprüche” und “salbungsvolle Allgemeinplätze” führen da
nicht weiter, sondern bewirken eher das Gegenteil.

Was aber helfen kann ist tätige Nächstenliebe, und die wird von den vielen Helfern, die gekommen sind und von den Nachbarn, die noch zum Helfen in
der Lage sind, praktiziert. Auch mitfühlende Anteilnahme kann hilfreich sein.
Und soweit es uns möglich ist, können auch wir einen Beitrag leisten.

Und das ist gut so!

Zum Danken und Beten gibt es aber immer einen Grund, auch wenn dies
im Stillen geschieht. Danken dafür, dass man überlebt hat und vielleicht
einiges gerettet werden konnte. Und Gott bitten, dass ER die Helfer stärkt,
einen Neuanfang schenkt, Türen auftut, dass Hilfe kommt und sich alles zum
Besten wendet und Gott kann auch Wunder tun!

Besser als nach dem Warum zu fragen, ist, nach dem Wozu zu fragen.
Also nicht, warum hat Gott das zugelassen, sondern wozu hat Gott das
zugelassen, und das lässt sich erst hinterher beantworten. Denn das hat
es schon gegeben, dass ein Unglücksfall der Auslöser für eine erfolgreiche
Wende war. Auch das dürfen wir Gott zutrauen!

In einem Land, wie dem unsrigen, müsste es möglich sein, die Folgen der
Katastrophe zu beheben, nicht so, wie in anderen Ländern, wo alles so
liegen bleibt, wie es durch eine Katastrophe verursacht wurde.

Wir können Gott nur bitten, dass er uns bewahrt und erkennen lässt,
wie sich Katastrophen vermeiden oder abmildern lassen.

Jörgen Bauer