“Jesus spricht zum Königischen: Gehe hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin. ”
Johannes 4, 50

Des Glaubens Art ist diese: eben wie das Wort vertröstet auf die künftigen, ewigen, himmlischen Güter, die wir noch nicht haben, also fasset der Glaube solche künftige Güter, als wären sie bereits da und zweifelt nicht daran. Ursache: Er siehet, daß Gottes Wort allmächtig und Gott wahrhaftig und kein Lügner ist. Darum hat der Glaube ein scharfes Auge auf das Wort. Siehet er, daß das Wort da ist, so gehet er frisch hinein und läßt weder Teufel noch Welt sich schrecken; denn er weiß, worauf es endlich beruhen und wie es hinaus soll gehen, und sollte es auch dem Teufel leid sein. Wiederum so er siehet, daß kein Gotteswort da ist, da läßt er sich keinen Schein, kein Dräuen noch Macht der Welt dahin bewegen, daß er’s für wahr hielte, und leidet. Ehe darüber, was ihm zukommt. Darum ist es eine sehr nötige und nützliche Lehre, daß man eigentlich wisse, was da heiße recht glauben, nämlich Gottes Wort und Verheißung haben und fest daran hangen, daß es gewißlich also werde geschehen, wie das Wort uns lehrt.