Darum sage ich euch: Worum ihr im Gebet auch bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, dann werdet ihr es auch erhalten.

Markus 11, Vers 24

In der Bibel und insbesondere auch im Neuen Testament steht viel über das Beten und das Gebet geschrieben, zu dem wir ermutigt und aufgefordert werden, und wir lesen dann auch viel über Gebetserhörungen.

Aber kann man Gott wirklich um alles bitten?
Ich erinnere mich an weit zurückliegende Zeiten, als ich noch nicht so fest im Glauben stand. Da hörte ich, wie eine Glaubensschwester, in einer Gemeinschaftsstunde, für den nächsten Tag um Sonnenschein bat, damit sie ihre Wäsche zum Trocknen im Freien aufhängen könnte. Diese Methode des Wäschetrocknens war damals noch üblich.
Ein anderer Bruder dankte Gott für eine Gebetserhörung. Seine Hühner legten, nach seinen Gebeten, jetzt mehr Eier.

Mir kam das damals noch albern vor. Aber ich habe mittlerweile erfahren, dass man Gott um alles bitten kann, und dazu ergänzend sagt uns Jesus zu, dass ER uns das tun wird, um was wir in Seinem Namen bitten (Johannes 14, Verse 13 und 14).

Wenn man in der Bibel vom Beten liest, hat man den Eindruck, dass man hauptsächlich um geistliche Gaben, wie den Glauben, die Verkündigung, die Mission, die Gemeindearbeit, die Bewahrung der Gemeinde usw. beten soll, wobei die persönlichen und mehr materiellen Dinge in den Hintergrund treten.

Sind Konsumwünsche etwa Sünde? Stehen dem Christen Kasteiungen, Verzicht und Opferbereitschaft besser zu Gesicht.

Ich meine, dass es falsch wäre, hier zwischen gottgefälligen und egoistisch-sündigen Wünschen zu unterscheiden.

Als gläubige Christen sollen wir unser Leben allezeit in der Gemeinschaft mit Gott leben. ER und Sein Sohn, samt dem Heiligen Geist, sind für uns Mitte und Kraftquelle, ohne die wir nicht vernünftig leben könnten. Wir brauchen und lieben unseren trinitarischen Gott, ohne den wir nicht sein wollen.

Unsere Gebete sind deshalb zuerst auf Gott gerichtet. Weil wir aber auch in der Welt leben, bitten wir Gott auch um die Dinge, die wir zum Leben in der Welt brauchen, wobei Gott, als königlicher Geber, überreich geben kann. Zur Sünde wird es erst, wenn die Gaben für uns wichtiger werden, als der Geber.

Und nicht zu vergessen: Gott ist unser Vater, wir sind Seine Kinder, die ER liebt, und für Seine Kinder tut ER alles, so wie es ein liebender Vater tut.

Und nichts anderes sagt die Bibel aus.

Jörgen Bauer