“Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel. ”
Matthäus 23, 37

Siehe, wie die natürliche Gluckhenne tut; es nimmt sich kaum ein Tier seiner Jungen so treulich an. Sie verwandelt ihre natürliche Stimme und nimmt an eine jammernde und klagende Stimme; sie sucht, scharrt und lockt die Küchlein. Wo sie was findet, da ißt sie nicht, sondern läßt es den Küchlein; mit ganzem Ernst und schreit und ruft sie wider den Geier und breitet ihre Flügel so willig aus und läßt die Küchlein unter sich und über sich steigen, mag sie so gar wohl leiden, und ist dir ein feines, liebliches Bild. Also auch Christus hat angenommen eine jammernde Stimme, für uns geklagt und Buße gepredigt, jedermann seine Sünde und Jammer angezeigt, aus ganzem Herzen gesucht in der Schrift, lockt uns hinein und läßt es uns essen und breitet seine Flügel mit aller seiner Gerechtigkeit, Verdienst und Gnade über uns und nimmt uns so freundlich unter sich, erwärmt uns mit seiner natürlichen Hitze, das ist mit seinem heiligen Geiste, der allein durch ihn kommt, streitet für uns wider den Teufel in den Lüften und ist unser Schutz in aller Not.