Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen.

2. Mose 23,2

Jedes Mal wenn ich zur Bibel greife, staune ich darüber, wie zeitlos gültig die hier gemachten Aussagen sind. Die Welt hat sich, hinsichtlich des menschlichen Verhaltens, seit der Zeit des Mose, trotz aller äußeren Fortschritte, überhaupt nicht verändert.

Die Mahnung, die das heutige Wort für uns bereithält, ist deshalb so gültig, wie eh und je und erinnert an das Gleichnis Jesu vom breiten und vom schmalen Weg, wonach auf dem breiten Weg, der ins Verderben führt, viele wandeln und nur wenige die schmale Pforte und den schmalen Weg finden, der ins Leben führt.

Wenn man mit den Menschen ins Gespräch kommt, stellt man fest, dass dies so ist. Mehrheitlich orientiert man sich an dem was der herrschenden Meinung und dem Zeitgeist entspricht. Man folgt so der Menge ohne groß zu fragen, wohin die Reise geht.

Das wurde mir erst kürzlich wieder bei der ablaufenden „närrischen Zeit“ deutlich, als ich sah, wie man sich an seichter Unterhaltung erfreut und welche Heiterkeit es auslöst, wenn Dinge lächerlich gemacht werden, die einen Bezug zu den Werten haben, für die der christliche Glaube steht.

Und dazu passt die Antwort eines Senders auf die Frage, warum die guten Sendungen erst so spät am Abend ausgestrahlt werden. Die Antwort war, dass man sich an den Einschaltquoten orientiere, und die seien am frühen Abend am höchsten und da müsse man sich am Geschmack der Zuschauer orientieren. Und mit diesem Geschmack scheint es nicht weit her zu sein.

Schon mancher hat mir als die „größte Lebensweisheit“ nahe gelegt, „nicht aufzufallen“, sondern danach zu fragen was mehrheitlich als richtig angesehen bzw. erwartet wird und sich dem jeweils anzupassen, denn so würde er es selbst auch erfolgreich praktizieren.

An dem „Mitläufertum“, das man früheren Generationen vorwirft, hat sich demnach bis heute nichts geändert hat, wenn auch die Vorzeichen andere sind.

Das nennt man auch „sein Mäntelchen nach dem Wind hängen“. Das galt lange als Charakterschwäche, scheint aber mittlerweile selbstverständlich geworden zu sein, denn anders ist es nicht zu erklären, wenn kalt gestellten Politikern manchmal gesagt wird, dass sie es versäumt hätten sich frühzeitig nach der Mehrheitsmeinung zu erkundigen, um sich dieser, zwecks Machterhalt, rechtzeitig anschließen zu können.

Ein solches Verhalten ist dem Wort und Willen Gottes total entgegengesetzt. Da die Menge sich nicht am Wort Gottes orientiert und das Nachlaufen hinter der Menge deshalb weg von Gott und damit eher zum Bösen als zum Guten führt, sollen wir uns nicht an Mehrheitsmeinungen, sondern am Wort Gottes orientieren.

Das sagt uns die Schrift klar und eindeutig. Christen sind Salz und Licht der Welt, die der Fäulnis und Dunkelheit der Welt entgegenwirken. Christ sein heißt, sich eine, am Wort Gottes geschärfte Sichtweise zu leisten und damit gegen den Strom zu schwimmen. Jesus verschweigt uns nicht, dass wir uns damit auch erhebliche Probleme einhandeln können.

Jesus sagt uns aber, dass wir nur so das Ewigkeitsziel erreichen. Jesus sagt, dass er uns nicht kennen wird, wenn wir uns seiner schämen, wenn es uns also peinlich ist, IHN und sein Wort der Welt gegenüber zu bezeugen.

ER sagt, dass das Salz, das kraftlos wird, unter die Leute geworfen und zertreten wird. ER sagt, dass der sein Leben verliert, der es (durch ständige Anpassung?) behalten will und dass ER die Lauen (Angepassten?) aus seinem Munde ausspucken wird.

Das sind harte, aber klare und eindeutige Worte. Keiner bekommt etwas vorgemacht. Jeder weiß wie er dran ist. Wenn wir uns aber mit seinem Wort befassen und seine zeitlos gültigen und unumstößlichen Wahrheiten erkennen, dann erfüllt uns das mit großer Freude und Gewissheit.

Und ich glaube, dass es diese Freude und Gewissheit ist, die uns dann auch dazu befähigt, nicht der Menge nachzulaufen, sondern, mitten im Weltgetümmel, die ewig gültigen Wahrheiten des Evangeliums durch unser Leben bezeugen, das damit zu einem erfüllten Leben wird. Wir bitten Gott darum, dass er uns dazu allezeit die Kraft und den Mut gibt.

Jörgen Bauer