Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn und sich nicht wendet zu den Hoffärtigen und denen, die mit Lügen umgehen!

Psalm 40, Vers 4

Weil wir nie wissen, was im nächsten Augenblick geschieht, können wir immer nur hoffen, den nächsten Augenblick noch zu erleben. Aber soweit müssen wir gar nicht gehen. Wir stehen ständig vor neuen Aufgaben und Lebensabschnitten, für die wir diverse Pläne geschmiedet haben. Dabei können wir immer wieder nur hoffen, dass alles so abläuft, wie von uns beabsichtigt. Aber Sicherheit gibt es nicht. Es kann immer noch alles ganz anders kommen, als gedacht. Das muss nicht heißen, dass es nicht auch noch besser kommen könnte, als gedacht.

Hoffnung hat mit Zuversicht und Vertrauen zu tun. In der Bibel steht viel von Hoffen und Hoffnung. Daran wird erkennbar, welche Bedeutung die Hoffnung und das Hoffen für uns haben.

Das Wort Gottes hebt durchweg darauf ab, dass wir Gott vertrauen sollen. Die Bibel zeigt uns, dass die Hoffnung auf IHN berechtigt ist. Wir werden immer wieder dazu ermutigt, unsere Hoffnung ganz auf Gott, als unseren Herrn und Schöpfer der Welt, zu setzen. Die Bibel berichtet von vielen Menschen, die das getan haben und uns ein Beispiel sein können.

Das Zerrbild der Hoffnung ist die Illusion, bei der man sich unrealistischen Erwartungen hingibt. Z.B. wie der Illusion auf einen Sechser im Lotto, einer großen Karriere als Künstler oder Erfinder. Manche träumen auch von einem Leben, in dem man einfach nur wunschlos glücklich ist.

Es ist eine schlimme Sache, wenn verständliche Hoffnungen und Erwartungen enttäuscht werden und Menschen dadurch in eine Sinnkrise geraten. Wobei Enttäuschen auch etwas Positives hat, nämlich das Freiwerden von einer Täuschung. Aber das ist für Enttäuschte kein wirklicher Trost. Deshalb auch die Warnung vor den Hoffärtigen und Lügnern, im heutigen Vers, welche falsche Hoffnungen und Erwartungen wecken und die Menschen damit täuschen.

Wie eine Enttäuschung können auch Schicksalsschläge wirken, den Verlust geliebter Menschen eingeschlossen.

Aus Sinnkrisen und Enttäuschung kann uns aber der Blick auf Gott und Jesus Christus heraushelfen, der uns Wege aufzeigt. So können wir wieder Boden unter die Füße und neue, wirklich berechtigte Hoffnungen bekommen. Dabei kann uns Gott auch Türen zu neuen Zielen und echter Hoffnung aufmachen.

Ein Zustand absoluter Hoffnungslosigkeit kann tödlich sein, weil dieser unser gesamtes vegetatives Nervensystem nachhaltig schwächt.

Für uns Christen gilt, sachlich und nüchtern zu sein, keine falschen Hoffnungen und Erwartungen zu wecken und eigene Versprechen zu halten. Und soweit uns das möglich ist, zu trösten und zu helfen, wenn jemand nicht mehr weiter weiß. Hier wollen wir uns von Gott zeigen lassen, was jeweils zu tun ist. Und das gilt insbesondere auch für uns, wenn wir selbst enttäuscht wurden.

Jörgen Bauer