Ich weiß, Herr, dass Deine Gerichte Gerechtigkeit sind und dass Du mich gedemütigt hast in Treue.
Psalm 119, 75
Bereits in vorherigen Versen hörten wir den Psalmisten über die Schule der Demütigung reden. Zum einen gab er zu, dass er völlig im Irrtum lebte, bis dass der Herr ihn in Seiner Gnade demütigte (Vers 67). Und dann ergänzte er dieses Bekenntnis mit der Aussage, dass er erst nach der Demütigung in der Lage war, in den Geboten des Herrn zu wandeln (Vers 71). In unserem heutigen Vers geht er noch einen Schritt weiter.
Er spricht nicht nur über seinen vorherigen Irrtum und die danach geschenkte innere Befreiung; nein, nun gibt er seinem Gott auch noch recht! Ja, er gibt Ihm Recht, indem er bekennt: „Herr, Deine Gerichte sind gerecht und es war ausschließlich Treue, die Dich veranlasst hat, mich so zu demütigen!“ Damit hat er ein ganzes Ja zu dem gegeben, was sein Gott mit ihm gemacht hat; er gibt Ihm ganz einfach Recht.
Es wäre für uns alle gut und eine Ehre für unseren Herrn, nicht nur den Nutzen zu erkennen, welcher uns in der Schule der Demütigung zuteilwird, sondern unserem Gott auch von ganzem Herzen Recht zu geben; Ihm zu sagen, dass es richtig war, dass Er uns so gedemütigt hat.
Kein Geringerer als unser Herr Jesus selbst legte über Johannes den Täufer das Zeugnis ab, dass alle, die ihn hörten, Gott Recht gaben:
Und alles Volk, das ihn hörte, und die Zöllner gaben Gott Recht, indem sie sich taufen ließen mit der Taufe des Johannes.
Lukas 7, 29
Das sollten wir nachahmen: Gott so Recht zu geben! Ihm so Recht zu geben, wie diese Menschen es damals taten und wie unser Psalmist es in unserem heutigen Vers tut: „Ich weiß, Herr, dass Deine Gerichte Gerechtigkeit sind und dass Du mich gedemütigt hast in Treue.“