Psalm 119, 8

Deine Gebote will ich halten; verlass mich nimmermehr!

Psalm 119, 8

Ist es möglich, dass der Herr Seine Kinder verlässt? Nein, das ist unmöglich! In Psalm 9, 11 steht
geschrieben:

Darum hoffen auf Dich, die Deinen Namen kennen; denn Du verlässest nicht, die Dich, HERR, suchen.

Wenn das so ist, warum bittet dann unser Psalmist: Verlass mich nimmermehr? Weil der Schreiber unseres Psalms ein Mensch ist, wie wir alle. Einerseits weiß er es ganz sicher: Mein Gott verlässt mich nicht. Aber andererseits ist er ein Mensch, der immer wieder tief in seinem Herzen die Angst verspürt: Und wenn ich nun doch einmal verlassen bin? Und so richtet er sich an seinen Gott mit der Bitte: Verlass mich nimmermehr!
Allerdings steht er nicht mit leeren Händen vor dem Herrn, denn er ruft: Deine Gebote will ich halten.

Lieber Leser, der Herr ist zwar nicht abhängig von unserer Treue; aber es ist nicht ohne Gewicht, wenn wir mit unseren Bitten als solche vor Ihm stehen, die etwas vorzuweisen haben; die aufrichtig sagen können: Ich möchte leben entsprechend Deinem Wort. Immerhin steht in Sprüche16 , 20 geschrieben:

Wer auf das Wort merkt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf den HERRN verlässt!

Merken Sie also auf das Wort des Herrn, halten Sie Seine Gebote, und Sie dürfen kühn bitten: Verlass mich nimmermehr!