Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als daß man es wegschüttet und läßt es von den Leuten zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.

Matthäus 5, Verse 13 und 14

Christen sind Salz und Licht der Welt. Sie sind es, nach Jesu Worten, müssen es also nicht erst werden!

Das Salz wirkt der Fäulnis entgegen und würzt, und das Licht erhellt die Welt, in diesem Fall das Licht des Evangeliums, das die Wahrheit an sich ist, der
niemand auf Dauer ausweichen kann!

Aber ist das nicht ein zu hoher Anspruch? Ist die Christenheit diesem Anspruch je gerecht geworden? Kann man angesichts gewaltsamer Missionierung, Hexenverbrennungen, mittelalterlicher Papstkirche, Inquisition, Gehirnwäsche (die leider eine protestantische Erfindung ist) einer den jeweiligen Verhältnissen und Mächtigen angepassten Hurenkirche und was da mehr ist, überhaupt von Salz und Licht sprechen? Müsste es nicht zutreffend “Ihr seid übelste Verderbnis und tiefste Finsternis” heißen?

Ich denke, dass Jesus das alles wusste, als er seine Jünger mit Salz und
Licht gleichsetzte. Denn es geht Jesus um die reine Lehre des Evangeliums
und nicht um das, was Menschen daraus machen können, wenn sie sich des
Evangeliums bemächtigen und zu dessen Herren aufspielen,
anstelle unter dem Wort zu bleiben.

Und da gab es zu allen Zeiten Jünger Jesu, die sich demütig und treu unter das
Wort gestellt, dieses bezeugt und darüber auch zu Märtyrern geworden sind.
Das sind die Menschen auf die Jesu Worte vom Salz und Licht gemünzt sind.
Und das Blut der Märtyrer hat sich dabei immer als der der Same der Kirche
erwiesen, der diese neu belebt hat.

Nun sollen wir nicht alle zu Märtyrern werden. Wir sollen aber unserer
natürlichen Salz- und Lichtfunktion nachkommen, die wir als Christen haben,
in dem wir treu unserem Herrn nachfolgen. Dazu bedarf es keiner geistigen Klimmzüge, sondern es reicht aus, sich in Wort und Tat als Christ zu “outen”
und dabei nicht wankend zu werden. Bereits davon geht eine nicht zu unterschätzende Wirkung aus!

Verliert das Salz seine Kraft, wird es, nach Jesu Worten, wertlos und taugt gerade noch dazu, um unter die Leute geworfen zu werden, damit diese es vollends zertreten.

Und wenn man sieht, wie mit der Botschaft des Evangeliums hierzulande umgegangen und das Christentum verlästert werden darf, könnte man fast meinen, dass das Salz kraftlos geworden ist.

Kraftlos infolge ständiger Anpasserei und Schweigen gegenüber Verwässerungen, Verfälschungen und Fehlentwicklungen, die zu einem in weiten Bereichen zahnlosen und nichtssagenden “Evangelium” geführt haben!

Lasst uns deshalb aufeinander achthaben, dass wir nicht zum tauben Salz,
sondern durch den Geist Gottes immer wieder zu “würzigem Salz” werden.
Dass uns Jesus die Salz- und Lichtfunktion zutraut soll uns Ansporn sein.

Jörgen Bauer