Und derselbe (Jesus Christus) ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren,
sondern auch für die der ganzen Welt.

1. Johannes 2, Vers 2

Kennen Sie die Geschichte von Claude Eartherly, einem der Piloten, der die Bombe auf Hiroshima
abgeworfen hat? Er gab den Befehl. Nach seiner Entlassung aus der Armee unternahm er zwei Selbstmordversuche und landete in einer psychiatrischen Anstalt. Die Schuld raubte ihm den Verstand.

Dreißig Mädchen aus Hiroshima schrieben ihm:

“Wir Mädchen sind zwar glücklicherweise dem Tod entronnen, aber durch die Atombombe haben wir
Verletzungen in unseren Gesichtern und am ganzen Körper davongetragen. Nun hörten wir kürzlich,
dass Sie nach dem Vorfall von Hiroshima mit einem Schuldgefühl leben und dass man sie deshalb in ein
Hospital für Geisteskranke gebracht hat. Dieser Brief kommt zu Ihnen, um Ihnen unsere aufrichtige Teilnahme zu überbringen und Ihnen zu versichern, dass wir jetzt nicht die geringste Feindseligkeit
gegen Sie persönlich hegen…. Wir haben gelernt, freundschaftlich für Sie zu empfinden in dem Gedanken,
dass Sie ebenso ein Kriegsopfer sind wie wir. Wir wünschen, dass Sie sich bald erholen und sich denen
anschließen, die sich dafür einsetzen, das barbarische Geschehen, Krieg genannt, durch den Geist der
Brüderlichkeit zu überwinden!”

Dreißig Mädchen legen Hass, Feindseligkeit und Rachegefühle ab. Sie versöhnen sich mit einem Menschen,
dem unermesslichen Elend über eine Stadt und ein Land, mit einem Knopfdruck aus einigen tausend Meter
Höhe, ausgelöst hat. Eartherly ist darüber verrückt geworden. Die Mädchen haben recht, nur die ausgestreckte Hand der Versöhnung beendet das barbarische Geschehen, den Krieg. Wer die Versöhnung
in Christus annimmt, reiht sich ein in die Schar derer, die Versöhnung leben.

Text aus dem Buch: “Ich habe Zeit für dich – 365x Kraft für den Tag” von Reinhold Ruthe.

Wie mir aus anderer Quelle bekannt ist, haben alle drei der damaligen Piloten seelischen Schaden
genommen. Aber einer tat Buße, erfuhr Vergebung, wandelte sich zum Christen und wurde später
bei der Verteilung von Traktaten für den christlichen Glauben, angetroffen.

Jörgen Bauer