Und seid nicht bekümmert; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.

Nehemia 8, Vers 10

Während und nach Katastrophen und Notfällen großer und auch kleiner Art brauchen wir viel Kraft. Einsatz und Hilfe sind gefordert, und wir sind oftmals überfordert, was uns verzagen lässt, und das war früher nicht anders als heute.

Im Buch Nehemia wird uns unter anderem vom Wiederaufbau Jerusalems nach der Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft berichtet. Da kam vieles auf die Menschen zu, und deshalb sollten sie, nachdem sie zuvor im Gesetz unterwiesen wurden und eine Neuorientierung stattgefunden hatte, mit den Worten des heutigen Verses gestärkt werden, dem sich ein Freudenfest anschloss.

Aber ist das, mit der Freude im Herrn, nicht ein billiger Trost, wenn schwere Probleme zu bewältigen sind?
Können Bedrängte mit solchen Aussagen heute noch getröstet und gestärkt werden? Muss es da nicht noch mehr sein? Vor allem etwas Handfestes. Reicht die „Freude am Herrn“ wirklich aus, und was ist darunter zu verstehen?

Es geht darum, sich darüber klar zu werden, dass wir einen Gott im Himmel haben, der alles, auch uns, in Händen hat, ohne dessen Willen nichts geschieht, der jederzeit für uns da ist und uns allezeit hört und auch erhört, wenn wir IHM unsere Nöte vortragen und der, in Jesus Christus eng mit uns verbunden ist. Bereits im Gebet, der Zwiesprache mit Gott, kann die Nähe Gottes und die Freude im Herrn erfahren werden.

Christen und Menschen, die auf Gott vertraut haben, können bezeugen, dass Gott, oft völlig überraschend, aus Nöten herausgeholfen hat. Auch wir haben es schon erlebt, dass sich Dinge, die wir falsch angefasst haben, überraschend zum Guten gewendet haben.

Und auch zu Zeiten des Nehemia kam es zu einem guten Ende.

Warum sollte das heute anders sein? Wenn wir in allen Stücken auf Gott vertrauen, dürfen wir auch heute noch mit Überraschungen rechnen, und wenn Sein Wille geschieht, geschieht das Beste für uns, auch wenn das nicht immer gleich erkennbar ist.

Daran wollen wir denken, wenn es für uns das nächste Mal eng wird.

Jörgen Bauer