»Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein«?
So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!

Matthäus 19, Verse 5 und 6

Warum geht man zum Arzt? Diese rhetorische Frage stelle ich gerne beim
Betreten eines Wartezimmers, um darauf gleich die Antwort, “Um Zeitung zu lesen”, zu geben. Und wenn im Wartezimmer interessante Illustrierte und
Magazine liegen, bekommt man, zusätzlich zum Arztbesuch, Anregungen und Informationen, die dann gewissermaßen ein “Nebenprodukt” des Arztbesuches sind.

Dieser Tage las ich im Wartezimmer einen Beitrag zum Thema Ehe, wonach es oftmals zweier oder dreier Ehen bedarf, um zu dem, für eine Ehe notwendigen Durchblick zu gelangen.

Der Autor lag damit im Trend, wonach Beliebigkeit und steter Partnerwechsel “normal” sind, so wie es uns auch von unserer “Obrigkeit” vorgelebt wird.

Das ist aber überhaupt nicht im Sinne Gottes, seiner Schöpfungsordnung
und Gebote, zu dessen Verletzung auf diese Weise ständig ermuntert wird. Denn es ist Gott, der Mann und Frau zusammenführt, und die Ehe ist ein Abbild der Verbindung zwischen Gottheit und Menschheit, weshalb in der Bibel immer wieder Vergleiche mit der Ehe angestellt werden, wenn von Hochzeit, Hurerei, Braut des Lammes, Bräutigam Jesus Christus usw. geschrieben steht.

Bete einmal, bevor du auf eine Reise gehst, zweimal, bevor du in den Krieg
ziehst und dreimal bevor du heiratest, sagt ein russisches Sprichwort. Und
ein kluger Lebensberater sagte, dass, wer glücklich werden will, nicht heiraten
sollte, weil es auf das “Glücklichmachen”, nämlich des Ehepartners, ankäme.

Deshalb ist es sehr sinnvoll, die Ehe vor dem Altar, im Angesicht Gottes, zu
schließen, vor dem man sich keine “ewige Liebe”, sondern lebenslange Treue verspricht, wofür man Gott um seinen Beistand bittet, weil uns das als
Menschen überfordert.

Gott möchte hier ein ganzes und verbindliches “Ja” ohne Hintertürchen, weshalb “Ehen ohne Trauschein” nicht im Sinne Gottes sein können. Im Übrigen gibt es die verbindliche Eheschließung in allen Kulturkreisen, und sie gab es zu allen Zeiten. Von daher ist es ein Zeichen des Zerfalls und der Dekadenz, wenn man davon abweicht.

Die Ehe kann, mit Gottes Hilfe, zur hohen Schule des Lebens werden, innerhalb derer man wächst und reift, wenn auch manchmal unter Schmerzen.

Trotz allem bleibt es nicht aus, dass manchmal eine Ehescheidung als einzige
Möglichkeit bleibt, will man sich nicht vollständig fertig machen. Das ist immer ein großes Unglück, wegen dem wir Geschiedene aber nicht richten können und auch nicht dürfen. Wir können das nur Gott hinlegen, damit ER den Getrennten die weiteren Lebenswege aufzeigt.

Interessant ist auch die Erkenntnis, dass eine Frau nur einmal im Leben wirklich lieben kann. Auch bei späteren Partnerschaften wird sie immer an den “Ersten” denken. Dies ist bei Männern sicher ganz ähnlich.

Weil Ehebruch und Treulosigkeit schwere Folgen haben, die bis hin zu Mord und Totschlag reichen können, fordert uns das Wort Gottes, in Bezug auf Ehe und Familie, zu einem besonders verantwortungsvollen Umgang miteinander auf.

Jörgen Bauer