Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und für ewige Zeiten! Amen.

2. Petrus 3, Vers 18

Im Wort Gottes wird immer von der Gnade gesprochen. Als neulich im Hauskreis wieder einmal von Gnade die Rede war, fragte ich den Bruder,
ob er mir den Begriff “Gnade” einmal exakt beschreiben (definieren) könne.

Und da zeigte es sich, dass zwar jeder einen verschwommenen Begriff von Gnade hat, wenn aber gesagt werden soll, was Gnade ist, ist das gar nicht so einfach.

Im Biblischen Wörterbuch von Brockhaus sind es jedenfalls gut 3 Seiten, die sich mit der Gnade befassen. Offenbar können auch Theologen nicht auf Anhieb sagen, was Gnade ist.

Ich will versuchen es einfacher zu machen:

Unter Gnade versteht man ganz allgemein ein wohlwollendes Zugewandtsein. Von daher hatte man in früheren Zeiten einen gnädigen Herrn und König, und wer in Ungnade fiel, hatte nichts mehr zu lachen.

Die Gnade Gottes kann man als eine freiwillige, unverdiente, wohlmeinende Zuwendung Gottes verstehen, die Gott, ohne erkennbaren Grund, einem Menschen zukommen lässt.

Zu dieser Gnade ist Gott nicht verpflichtet. Paulus schreibt im Römerbrief von Gottes freier Gnadenwahl, wonach es nicht an jemandes Wollen oder Laufen
liegt, sonderen allein an Gottes Erbarmen.

Mir wurde dies noch an diesem Hauskreis-Abend hinsichtlich meines Glaubens klar.

Ich habe mich oft gefragt, wieso gerade ich dem Evangelium glauben kann. Warum durfte gerade ich erkennen, um was es geht? Womit habe ausgerechnet ich das verdient?

Ich habe da überhaupt nichts verdient. Gott hat mir den Glauben geschenkt.
Ohne erkennbaren Grund. Einfach so, aus selbstloser Liebe, weil ER mir persönlich etwas Gutes tun wollte. Und das ist Gnade!

Der ewige und allmächtige Gott, der Schöpfer aller Dinge, hat sich mir, der
ich Staub und unwürdig bin, gnädig zugewandt. Das ist so großartig, dass ich es kaum fassen kann.

Und die Gnade Gottes geht soweit, dass sein Sohn, Jesus Christus, für uns gestorben und auferstanden ist, damit ER allen, welche die Gnade annehmen, das ewige Leben schenken kann.

Gott ist so gnädig, dass ER niemanden zwingt, seine Gnade anzunehmen.
Auch das ist unbegreiflich.

Wenn wir in der Gnade Gottes bleiben, also seine Gaben annehmen, dann wächst die Gnade, dann wendet uns Gott immer mehr Gnadengaben zu und wir wachsen in der Erkenntnis Jesu Christi.

In dieser Gnade zu bleiben, dazu fordert uns der heutige Vers auf.

Jörgen Bauer