Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Matthäus 6, Vers 12

Wenn es keine Vergebung und kein Vergeben gäbe, würden Sünde und Schuld bis in alle Ewigkeit an uns kleben bleiben, womit wir für immer von Gott getrennt blieben. Bewusst oder unbewusst sind wir ständig am sündigen, das liegt in unserer Natur, die wir nicht ablegen können.

Aber Sünde wiegt schwer. Sie ist wie Sand im Getriebe der göttlichen Weltordnung.

Aber Gott kann Sünde vergeben. Vergeben bedeutet, dass die Verstöße gegen Gottes Gebote und seine Schöpfungsordnungen nicht wiederherstellbar gelöscht werden und uns nicht mehr belasten, wir also vor Gott wieder sauber dastehen. Vergebung wird als Wohltat und Befreiung empfunden.

Vergebung ist aber nicht umsonst zu haben. Zu Zeiten des Alten Testaments mussten Tiere anstelle der Sünder sterben. Und im Neuen Testament wird uns berichtet, dass Jesus Christus, an unsrer Stelle, für unsere Sünden und die der Menschen aller Zeiten gestorben ist. Und das gilt es anzunehmen.

Nun sollen wir auch unseren Mitmenschen vergeben, wenn diese an uns schuldig wurden, damit auch Gott uns auch vergeben kann.

Aber bringen wir das wirklich fertig, dem Nächsten wirklich aus ehrlichem Herzen so zu vergeben, dass eine Sache aus der Welt geschafft wird? Heißt Vergeben auch Vergessen? Nicht unbedingt, weil nichts ungeschehen gemacht werden kann. Vergessen ist insoweit möglich, dass einer Angelegenheit nicht mehr gedacht wird. Man kann eine Sache auch in einem Gespräch mit dem Nächsten bereinigen.

Die Vergebung sollte echt und überlegt sein und nicht schnell dahergesagt sein, da die Vergebung sonst nicht als “echt” oder mit der angemessenen Bedeutung wahrgenommen werden könnte.

Schenke es Gott, dass wir weder an Vergeltung noch an Rache denken, sondern uns auch in den Nächsten hineinversetzen können.

Jörgen Bauer