Über diesen Kanal veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Luther Wegweiser.

1. Mose 1, 27

“Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn. ” 1. Mose 1, 27 Durch diese Wiederholung will Mose vielleicht anzeigen, daß Gott an diesem seinem allerschönsten Werk große Freude gehabt und darüber triumphiert habe, habe sich auch nicht so gefreut über die andern Kreaturen als über den Menschen, welchen er sich zum Bilde geschaffen hat. – Ohne Zweifel aber ist das auch wahr, daß, gleichwie Gott dazumal Lust und Gefallen gehabt hat an diesem seinen Rat und Werk der Erschaffung des Menschen, so hat er auch heute Lust und Liebe, dies sein Werk durch seinen

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2. Korinther 2, 14

“Gott sei gedankt, der uns allezeit Sieg gibt in Christo. ” 2. Korinther 2, 14 Es lassen sich oft der Gläubigen Sachen ansehen, als wären sie gar verdorben und wir würden verzagen müssen. Aber der Glaube behält immer den Sieg und überwindet alle Fehler und Gefahr, die den Heiligen begegnen. Er macht die Sehenden blind und die Hörenden taub und wieder auch die Tauben hörend und die Blinden sehend und in summa: er sündigt und verliert nichts. Oder wenn er etwa aus Torheit oder Unvorsichtigkeit sich stößt oder fehlt, so pflegt doch Gott solches vorher zu sehen und zu bessern,

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Römer 7, 20

“So ich aber tue, das ich nicht will, so tue ich dasselbige nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnet. ” Römer 7, 20 Wenn diese (in uns wohnende) Sünde nicht wäre, so wäre auch keine wirkliche Sünde, diese Sünde wird nicht getan wie alle anderen Sünden, sondern sie ist, sie lebt und tut alle Sünden, sie sündigt nicht eine Stunde oder Zeitlang, sondern wo und wie lang die Person ist, da ist die Sünde. Es tut’s nicht, so lange man außen wehrt, bessert und heilt, – inwendig bleibt Stamm, Wurzel und Quelle des Bösen; es muß vor allen Dingen

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Offenbarung 1, 5 – 6

“Christus hat uns geliebt und gewaschen von den Sünden mit seinem Blut und hat uns zu Königen und Priestern gemacht vor Gott und seinem Vater. ” Offenbarung 1, 5 – 6 Die Gläubigen sind rechtschaffene Könige, nicht, daß sie eine goldene Krone auf ihrem Haupte tragen, einen goldenen Zepter führen, in Seide, Samt und goldenem Gewand und Purpur einhertreten, sondern was viel herrlicher ist, sie sind Herren über Tod und Teufel, Hölle und alles Unglück. Ihnen ist Schande eine Ehre, die Hölle das Himmelreich, der Tod das Leben, der Teufel ein strohener Mann, die Sünde Gerechtigkeit, Unglück Glück, Armut Reichtum

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Römer 11, 20

“Du stehest durch den Glauben, sei nicht stolz, sondern fürchte dich. ” Römer 11, 20 Es ist mancher ein großer Heiliger, aber es kann geschehen, daß er schwächer im Glauben wird als ich. Also kann mir Gott auf diese Stunde einen hohen, starken Glauben schenken, aber wieder, ehe man sich umsieht, sinken lassen und den Glauben irgend einem großen Sünder geben. Warum tut er denn solches, daß er seine Heiligen nicht immer im starken Glauben gehen läßt? Darum, daß sie nicht stolz werden oder meinen, sie hätten’s von sich selbst, und sich selbst zum Gott machen. Darum muß er’s so

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1. Mose 28, 17

“Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes denn Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. ” 1. Mose 28, 17 Da siehe, daß Gottes Haus nicht heißt ein köstlich groß Gebäude, wie wir haben. Gott fragt nicht danach, ob es groß gewölbt oder geweiht sei. Ja, er wohnet da und baut sich doch sein Lebetag lang kein Haus. Was gehört denn dazu, daß Gott allda wohnt? Nichts mehr als daß Gott da sei mit seinem wo das Wort nicht ist, da wohnt er nicht, man baue predigt wird, da will er sich gewiß finden lassen; wo

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1. Petrus 2, 9

“Gott hat uns berufen von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht. ” 1. Petrus 2, 9 Hier siehst du, daß Petrus klar sagt, daß nur ein einziges Licht sei, und schließt, daß alle unsere Vernunft, wie klug sie ist, eitel Finsternis sei. Denn wenn die Vernunft schon kann eins, zwei, drei zählen, auch sehen, was schwarz oder weiß, groß und klein ist und von andern äußerlichen Sachen richten, so kann sie doch nicht sehen, was Glaube ist; da ist sie so starrblind, daß, wenn gleich alle Menschen ihre Klugheit zusammen täten, sie doch keinen einzigen Buchstaben von der göttlichen Weisheit

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1. Johannes 5, 5

“Wer ist aber, der die Welt überwindet, ohne (wenn nicht) der da glaubet, daß Jesus Gottes Sohn ist! ” 1. Johannes 5, 5 Das heißt der rechte sieghafte Glaube, der da glaubt, daß Jesus Gottes Sohn ist, das ist eine übernatürliche Kraft durch den heiligen Geist in der Christen Herzen gemacht; denn es ist ein solcher gewisser Verstand, der nicht hin und her flattert noch gafft nach seinen eigenen Gedanken, sondern Gott ergreift in diesem Christus als seinen Sohn, vom Himmel gesandt, durch welchen er seinen Willen und Herz offenbart und von Sünden und Tod zu Gnaden und neuem, ewigem

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Hebräer 2, 11 – 12

“Darum schämt er sich auch nicht, sie Brüder zu heißen, und spricht: Ich will verkündigen deinen Namen meinen Brüdern. ” Hebräer 2, 11 – 12 Ob dich deine eigene Unwürdigkeit vor den Kopf stößt, so du beten sollst und denkst: Ach, meiner Sünden ist zu viel, und ich habe Sorge, ich könne nicht Christi Bruder sein, so schlage doch um dich und wehre dich, wie du kannst, daß du solchen Gedanken nicht Raum gebest; denn da stehst du in großer Gefahr der Sünden wider den heiligen Geist, und nur getrost und trotzig gesagt wider solch Eingeben des Teufels: Ich weiß

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Psalm 118, 21

“Ich danke dir, daß du mich demütigest und hilfst mir. ” Psalm 118, 21 Das ist ein fröhlicher Vers und singet mit Lust daher: Bist du nicht ein wunderlicher, liebreicher :Gott, der du uns so wunderlich und freundlich regierest? Du erhörest uns, wenn du uns erniedrigest.Du machst uns gerecht, wenn du uns zu Sündern machest. Du führest uns gen Himmel, wenn du uns in die Hölle stößest. Du gibst uns Sieg, wenn du uns unterliegen lässest. Du machst uns lebendig, wenn du uns töten lässest. Du tröstest uns, wenn du uns trauern lässest. Du machst uns singen, wenn du uns

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