Über diesen Kanal veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Luther Wegweiser.

Psalm 109, 4

“Dafür, daß ich sie liebe, sind sie wider mich. Ich aber bete. ” Psalm 109, 4 Ich lehre die Wahrheit, deshalb sie billiger mir sollten zufallen und beistehen; so fechten sie wider mich und machen mich mit gehässigen Worten feindselig und unwert vor jedermann. Was soll man tun? Sie können Wohltat nicht leiden, wohlan, so muß man’s Gott befehlen und sich zum Gebet halten. Ach, welch ein frommes Kindlein ist die Welt? Übels will sie nicht haben, Gutes kann sie nicht leiden. Rate: Was will sie denn haben? Höllisch Feuer und den Teufel dazu, da ringet sie darnach, das wird

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Psalm 127, 1

“Wo der Herr nicht das Haus bauet, so arbeiten umsonst, die daran bauen. ” Psalm 127, 1 Laß also diesen Herrn Haus bauen und haushalten, greif ihm nicht in sein Werk; ihm gebührt, darüber zu sorgen, dir aber nicht. Denn wer Hausherr ist und haushält, den laß sorgen. Gehört viel in ein Haus, wohlan, so ist ja Gott größer als ein Haus. Der Himmel und Erde füllt, wird ja auch ein Haus füllen können, sonderlich, weil er sich’s annimmt und läßt es gelingen. Was ist nun Wunder, daß viel in ein Haus gehört, wo Gott nicht Hausherr ist? Weil du

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Psalm 62, 10

“Menschen sind ja doch nichts, große Leute fehlen auch, sie wägen weniger als nichts. ” Psalm 62, 10 Hier fragst du: Wie ist der Mensch nichts, wenn er doch Gottes Geschöpf und Kreatur ist? Antwort: David redet nicht von der Kreatur, von ihr selbst, sondern vom Gebrauch der Kreatur. Das ist: Der Mensch ist wohl ein gutes Ding, man gebraucht aber sein nicht recht. Wieso? Man will auf sie bauen und trauen. In solchem Gebrauch sind sie nichts. Warum? Sie sind ungewiß, beide, ihres Lebens und Herzens. Sand und Wasser ist auch ein gutes Ding; aber daß ich wollte darauf

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Psalm 62, 9

“Hoffet auf ihn allezeit, lieben Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus. Gott ist unsere Zuversicht. ” Psalm 62, 9 Fehlt euch etwas, wohlan, da ist guter Rat zu. Schüttet eure Herzen vor ihm aus, klaget’s nur frei, verberget ihm nichts, es sei, was es wolle, so werfet’s mit Haufen heraus vor ihm, als wenn ihr euer Herz einem guten Freunde ganz und gar eröffnet. Er hört’s gern, will auch gern helfen und raten. Scheuet euch nicht vor ihm und denket nicht, es sei zu groß oder zu viel. Getrost heraus, und sollten’s eitel Säcke voll Mangels sein, alles heraus!

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Matthäus 15, 26 – 27

“Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja, Herr, aber doch essen die Hündlein von den Brosamen, die von ihrer Herren Tische fallen. ” Matthäus 15, 26 – 27 Das bringt uns allen Ungnade, daß wir Gottes Urteil nicht leiden noch Ja dazu sagen können, wenn er uns für Sünder hält und urteilt. Und wenn es die Verdammten könnten tun, so wären sie des Augenblicks selig. Wir sagen es wohl mit dem Munde, daß wir Sünder sind, aber wenn es Gott sagt im Herzen, so stehen wir nicht

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Psalm 62, 7

“Der Herr ist mein Hort, meine Hilfe, mein Schutz, daß ich nicht fallen werde. ” Psalm 62, 7 Er will sagen, daß meine Hilfe oder Heil vom Herrn kommt. Warum? Darum: Ich habe keinen Menschen, wie groß, mächtig, reich er immer sei, mir zum Trotz, Hort, Trost und Heil gesetzt noch mein Herz und Hoffnung auf ihn gesetzt, sondern Gott habe ich dazu erwählt, von dem mir alles Glück und Heil kommen soll und wird. Wenn ich das glaube, so bin ich sicher, wenn es auch lauter türkische, tatarische Kaiser und eitel zornige Könige und Fürsten regnete und schneiete neun

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Psalm 118, 9

“Es ist gut, auf den Herrn vertrauen und sich nicht verlassen auf Fürsten. ” Psalm 118, 9 Ich will auch gern dem König und Fürsten gehorsam sein, ihm dienen, sein Bestes suchen und fördern, will helfen und raten, mit Leib und Gut ihm beistehen. Aber daß ich mich auf ihn sollte verlassen, daß er mich reich, herrlich oder selig machte, das will ich lassen. Denn morgen könnte sich das Wetter wohl umkehren, daß er mich verfolgte. Wenn ich denn um meines Herrn und eines Menschen willen wider Gott und Menschen getan, wo wollte ich bleiben, wenn Gott und Mensch über

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Psalm 68, 7

“Gott führt aus die Gefangenen zu rechter Zeit und läßt die Abtrünnigen bleiben in der Dürre. ” Psalm 68, 7 Wenn der Mensch untergeht und zunichte wird in allen seinen Kräften, Werken und Wesen, daß nicht mehr als ein elender, verdammter, verlassener Sünder da ist, dann kommt göttliche Hilfe und Stärke. Hiob 11. Wenn du meinst, daß du verschlungen seist, so wirst du erst hervorbrechen wie der Morgenstern. Denn wer nicht die Sünde fühlt, der sucht keine Gnade, auch kein Evangelium noch Glauben; darum ist das Gesetz des Gewissens Stockmeister, Kette, Strick und Kerker. Und Gott führt uns nicht aus

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Psalm 130, 5

“Ich harre des Herrn, meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort. ” Psalm 130, 5 Es sind etliche, die wollen Gott das Ziel weisen, Zeit und Maß legen und gleich ihm selbst vorschlagen, wie ihnen geholfen werden soll. Und wenn es ihnen nicht so widerfährt, verzagen sie, oder sie möchten anderswo Hilfe suchen. Diese harren nicht, sie warten des Herrn nicht, Gott soll ihrer warten und alsbald bereit sein und nicht anders helfen, als wie sie es abgemalt haben; die aber des Herrn harren, die bitten um Gnade, aber sie stellen es Gottes gutem Willen frei, wann, wie,

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Hebräer 11, 3

“Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß alles, was man sieht, aus nichts worden ist. ” Hebräer 11, 3 Gottes Natur ist, daß er aus nichts etwas macht. Darum, wer noch nicht nichts ist, aus dem kann Gott auch nichts machen. Die Menschen aber machen aus was etwas; das ist aber lauter unnützes Werk. Darum nimmt Gott niemand auf als die Verlassenen, macht niemand gesund als die Kranken macht niemand sehend als die Blinden, macht niemand lebendig als die Toten, macht niemand fromm als die Sünder, macht niemand weise als die Unweisen. Kurz:

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