Über diesen Kanal veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Luther Wegweiser.

Römer 6, 1-2

“Sollen wir denn in der Sünde beharren, auf daß die Gnade desto mächtiger werde? Das sei ferne! ” Römer 6, 1-2 Das ist ein ungeschicktes und gottloses Argument, wenn man also schließen will: Wenn durch unsere Sünde Gottes Gnade und Barmherzigkeit gepriesen wird, darum wollen wir nur frei sündigen. Gott will das nicht haben; er schreibt dir auch keine Regel vor, nach welcher du frei sündigen mögest. Er sagt nicht, daß er um der Sünde willen jemand wolle Gutes tun. Ein anders ist, um der Sünde willen Gutes tun, und ein anders, einem um der Sünde zu Hilfe kommen, daß

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Matthäus, 5, 44

“Jesus sagt: Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen. ” Matthäus, 5, 44 Hier müssen gemeine Christen und Personen, die ein Amt haben, unterschieden werden. Denn, obwohl jene für sich gütig sind, beten für Beleidiger und Verfolger, so muß das Recht und Strafe von Amts wegen auch gehen. Und wäre nicht recht, daß sie dasselbe aus Barmherzigkeit wollten anstehen lassen. Denn das wäre zum Bösen geholfen, gestärkt und Raum gegeben. Als wenn ich zu unsern Feinden, die das Evangelium und die armen Leute, die daran hangen,

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Psalm 73, 24

“Du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich endlich mit Ehren an. ” Psalm 73, 24 So oft als wir betrübt und angefochten werden, sollen wir unserem Fleische männiglich widerstehen, ob es in Anfechtung zornig und ungeduldig wird, und sollen sagen: Warum mich jetzt Gott so verlassen hat, kann ich selbst nicht wissen; daran zweifle ich aber nicht, der liebe, gnädige Vater wird es aus gutem, weisen Rate tun, das mir endlich werde nütz und gut sein, wiewohl es mein sündliches Fleisch nicht sieht noch verstehen kann, sondern murrt und strebt wider den Geist; so muß doch dies Kreuz

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2. Mose 20, 15

“Du sollst nicht stehlen. ” 2. Mose 20, 15 Dieses Gebot zeigt uns, was Gott von uns halte, nämlich, daß wir allesamt, keiner ausgenommen vor Gott und vor der Welt Diebe sind. Denn wenn Gott nicht hält oder der Henker nicht schreckt, so geht der Dieb heraus in’s Werk auf’s allergröbste. Du sollst aber nicht meinen, daß das allein gestohlen heiße, wenn du deinem Nächsten das Seine wegnimmst, sondern wenn du siehst deinen Nächsten Not, Hunger und Durst leider, keine Herberge, Schuhe oder Kleider haben, und hilfst ihm nicht, so stiehlst du gleich so wohl, als wenn einer dem anderen

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Epheser 4, 6

“Ein Gott und Vater (unser) aller, der da ist über euch alle durch euch alle und in euch allen. ” Epheser 4, 6 Es sei eine Kirche, wo sie kann in der ganzen Welt, so hat sie kein anderes Evangelium oder Heilige Schrift, keine andere Taufe und Abendmahl, keinen anderen Glauben und Geist, keinen anderen Christum und Gott, kein anderes Vater Unser und Gebet, keine andere Hoffnung und ewiges Leben, als wir hier in unserer Kirche haben, und sind ihre Bischöfe unsern Bischöfen oder Pfarrherrn und Predigern gleich, keiner des andern Herr oder Knecht, haben einerlei Sinn und Herz, und

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Psalm 65, 4

“Unsere Missetat drücket uns hart; du wollest unsere Sünden vergeben. ” Psalm 65, 4 Sprich nicht: Ich bin jetzt noch nicht geschickt zum Beten; ich will noch eine Weile harren und dieweil was anders tun, bis ich geschickter werde. Sonst kommst du immer weiter davon, von einer Stunde zu der anderen, na von einem Tage zu dem andern, daß du dich doch zuletzt mußt mit Gewalt dawider legen und fortfahren zu beten, wenn du dich am allerungeschicktesten fühlest. Denn es heißt doch: Wer heute nicht geschickt ist, der ist morgen noch ungeschickter, und durch Verziehen wird niemand geschickt. Wo du

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Apostelgeschichte 24, 5

“Wir haben diesen Mann gefunden schändlich, und der Aufruhr erregt allen Juden auf dem ganzen Erdboden. ” Apostelgeschichte 24, 5 Jedermann klagt und schreit, das Evangelium mache viel Unfrieden, Hader und unordentliches Wesen in der Welt und stehe alles ärger, seit es aufgekommen ist, als vorher, wo es fein stille zuging und keine Verfolgung war, und die Leute miteinander lebten als gute Freunde und Nachbarn. Solchen unnützen Mäulern ist zu antworten: Es kann und soll nicht fein zugehen. Denn wie sollte es wohl zugehen, wo der Teufel das Regiment hat und dazu dem Evangelio totfeind ist? – Darum hoffe keines

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Johannes 4, 39 und 41

“Es glaubten viele an ihn um des Weibes Rede willen, und viel mehr glaubeten um seines Wortes willen.” Johannes 4, 39 und 41 O, daß doch Gott wollte, daß meine und aller Lehrer Auslegung untergingen und ein jeder Christ selbst die bloße Schrift und lauter Gotteswort vor sich nehme. Du siehst ja aus diesem meinem Geschwätz, wie unermeßlich ungleich Gottes Worte sind gegen aller Menschen Worte, wie gar kein Mensch mag einiges Gotteswort genugsam erreichen und erklären mit allen seinen Worten. Es ist ein unendliches Wort, und will mit stillem Geiste gefaßt und betrachtet sein, wie Psalm 83 sagt: Ich

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2. Korinther 4, 7

“Wir haben aber solchen Schatz in irdenen Gefäßen.” 2. Korinther 4, 7 Eben darum lässt sich der böse Geist keine Mühe verdrießen und schlägt getrost darnach, ob er die Töpfe zerschlagen könne; denn sie stehen ihm so unter der Nase, daß er’s nicht leiden kann. Unser Herr Gott sieht eine Weile zu und steckt uns zwischen Tür und Angel, daß wir mit Erfahrung lernen, daß das kleine, schwache, elende Wort stärker ist als der Teufel und die höllischen Pforten. Das Schloß sollen sie stürmen; sie sollen aber etwas finden, das ihnen den Schweiß austreiben soll, und dennoch nichts gewinnen; denn

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Römer 8, 1

“So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind. ” Römer 8, 1 Es müssen zwar die Heiligen mit dem Teufel raufen und mit dem Tode beißen. Es ist aber in solchem Kampf das allerbeste und nächste zum Siege, dieses Lied der Heiligen lernen singen, nämlich sich selbst verleugnen, an die rechte Hand Gottes sich hangen. So geschieht dem Teufel eine große Schalkheit, daß er leeres Stroh zu dreschen findet, nämlich also: Ich will nichts sein, alle meine Macht soll der Herr sein. Wenn ich das tue, so bin ich rein ausgeleert von mir selbst und alledem,

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