Über diesen Kanal veröffentlichen wir in unregelmäßigen Abständen Luther Wegweiser.

Römer 7, 18

“Ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, wohnet nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht. ” Römer 7, 18 Alle Heiligen werden das Lied müssen singen: Vater unser … vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern. Die andern, die ihrer Heiligkeit ein Ende wissen, verstehen hiervon gar nichts, darum ist’s ihnen auch nicht gepredigt, weil sie meinen, es sei mit dem Reiche Christi also getan, daß gar keine Sünde da sei, es müsse alles rein und sauber sein, als hätten’s die Tauben erlesen, wollen einen solchen Christen, der gar

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1. Timotheus 1, 5

“Die Hauptsumme des Gebotes ist Liebe von reinem Herzen. ” 1. Timotheus 1, 5 Gott ist allein der Mann, der nicht aufhört, der Welt lauter Gutes zu tun wider der Welt Undank und Verachtung, sondern alle Untugend und Bosheit verschlingt und verzehrt durch das Feuer seiner Liebe. Ein solches Herz soll ein Christ auch haben, daß er sich nicht lasse drängen von Gunst und Freundschaft, sondern vielmehr fortfahre und spreche: Mein lieber Bruder, was ich dir getan habe oder noch tue, das habe ich aus rechter Liebe getan und noch nie begehrt, daß du mir dafür danken oder lohnen sollst.

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Galater 6, 1

“Lieben Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehler übereilt würde, so helfet ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist, die ihr geistlich seid. ” Galater 6, 1 Das Reich Christi ist ein Reich des Glaubens, darin er täglich sein Werk treibt, schlägt sich mit der Sünde und ficht mit dem Tode, bis das Reich vollbracht wird. Ob nun wohl einer zu Zeiten unterliegt, so ist Christus da, regiert mit seinem Geist und über windet die Sünde, richtet ihn wieder auf und spricht: Stehe auf, Bruder, es hat keine Not, immer wieder dran, es muß hindurch gedrungen sein; ohne Fallen kann’s

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1. Petrus 4, 19

“Welche da leiden nach Gottes Willen, die sollen ihm ihre Seelen befehlen als dem treuen Schöpfer in guten Werken. ” 1. Petrus 4, 19 Das ist der Christen Kunst, daran wir alle zu lernen haben, daß wir auf’s Wort sehen und tun weit aus den Augen alle anliegende beschwerende Not und Leiden. Das Fleisch aber kann solche Kunst gar nicht; es sieht nicht weiter als auf das gegenwärtige Leiden. Und ist des Teufels Art eine, daß er das Wort weit aus den Augen rückt, daß einer nicht mehr sieht als in die Not, die vorhanden ist. Aber das soll nicht

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Matthäus 9, 38

“Bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende. ” Matthäus 9, 38 Daß das Wort Gottes noch nicht so stark geht, wie es sollte und wir gerne wollten, das kann ich keinem andern Schuld geben, denn daß wir zu faul sind, um scharfe Pfeile und heiße Kohlen zu bitten. Er hat uns befohlen zu bitten, daß sein Reich komme und sein Name geheiligt werde, das ist, daß sein Wort und die Christenheit zunehme und stark werde. Aber weil wir’s lassen liegen, wie es liegt, und bitten nicht mit Ernst, darum geht’s auch so faul zu und

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2. Mose 20, 12

“Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. ” 2. Mose 20, 12 Dem jungen Volk muß man vorstellen, ihre Eltern an Gottes statt vor Augen zu halten und also denken, ob sie gleich, gering, arm, gebrechlich sind, daß sie dennoch Vater und Mutter sind, von Gott gegeben. Des Wandels oder Fehls halben sind sie der Ehre nicht beraubt. So lerne nun zum ersten, was die Ehre gegen die Eltern heiße, nämlich, daß man sie vor allen Dingen wert und herrlich halte als den höchsten Schatz auf Erden. Dann auch mit Worten sich züchtig gegen sie stelle, nicht übel anfahre,

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Römer 5, 3

“Wir rühmen uns der Trübsale. ” Römer 5, 3 Wenn der Teufel so klug wäre und schwiege stille und ließe das Evangelium predigen, so würde er weniger Schaden haben. Denn wenn das Evangelium nicht angefochten wird, so verrostet es gar und hat keine Ursache und Gelegenheit, seine Gewalt und Kraft an den Tag zu legen. Deswegen kann dem Evangelio nichts Besseres widerfahren, als wenn sich die Welt dawider legt mit Gewalt und Klugheit. Je mehr mich mein Gewissen, die Sünde und der Teufel anfechten, je stärker wird meine Gerechtigkeit. Denn die Sünden, die mich drücken, machen mir Wehe, so halte

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Römer 1, 17

“Der Gerechte wird seines Glaubens leben. ” Römer 1, 17 Der Prophet stimmt mit Mose überein, da er spricht: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Munde Gottes geht(5. Mose 8, 3). Denn es heißt: „Glaube“ nicht das bloße Wissen der Historien, sondern die gewisse Zuversicht auf Gottes Barmherzigkeit, die uns Gott um Christi willen zusagt in seinem Wort, welches eine Kraft Gottes ist, die da selig macht alle, die daran glauben. Demnach machet dasselbige Wort, mit Glauben angenommen und gefaßt, einen neuen Menschen, auswendig und inwendig, an Leib und Seele, und

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Johannes, 5, 39

“Suchet in der Schrift; denn ihr meinet, ihr habt das ewige Leben darinnen, und sie ist’s, die von mir zeuget. ” Johannes, 5, 39 Das ist: weil wir selbst dafür halten, daß die Heilige Schrift sei Gottes heilsames Wort, welches uns ewiglich kann selig machen, so sollen wir also darin lesen und studieren, daß wir Christum darin bezeugt finden. Wer nun nicht studiert in der Schrift, wie uns hier Christus heißt, der kann nichts wissen vom ewigen Leben; denn er lebt ohne Gottes Wort, ohne welches die Vernunft nichts kann vom ewigen Leben recht denken noch reden. Wer aber also

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Psalm 119, 105

“Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. ” Psalm 119, 105 Ist das wahr, wie es nicht fehlen kann, so muß auch das wahr sein, daß außer Gottes Wort aller Menschen Lehre und Weisheit, sie scheine und gleiße so schön und herrlich sie kann, eitel Finsternis ist. Vernunft ist auch ein Licht und ein schönes Licht, aber den Weg und den Fuß, der da soll aus den Sünden und dem Tode gehen zur Gerechtigkeit und zum Leben, kann es nicht weisen noch treffen, sondern bleibt in Finsternis. Gleichwie unsere Wachslichter nicht Himmel und Erde erleuchten,

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