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Stell dir vor, du gehst in einen Freizeitpark, und siehst eine der bekannten und riesigen Achterbahnen – so ein Ding, das dir schon beim Anblick einen Kloß in den Hals jagt. Du denkst: „Wow, das ist heftig. Schaffe ich das wirklich?“ Und genau in dem Moment, wo du dich fast schon rausreden willst, sagt dein Kumpel: „Keine Sorge, es ist der Hammer – aber mega sicher. Du wirst es lieben.“
Du bist hin- und hergerissen: Auf der einen Seite Respekt (okay, Angst!) vor dieser riesigen Maschine, auf der anderen Seite die Hoffnung, dass es dich überwältigt und du dich am Ende wie ein Champion fühlst.

Dieses Gefühl von Respekt und Vorfreude – das beschreibt ziemlich gut, wie wir vor Gott stehen. Und diese zwei Dinge machen unser Leben im Glauben aus: Ehrfurcht und Hoffnung.

Um mal ein weiteres Beispiel zu nehmen und Ehrfurcht vor Gott zu erklären: Stell dir vor, du besuchst einen riesigen Palast. Überall siehst du goldene Verzierungen, kostbare Teppiche und Gemälde. Du fühlst dich klein und beeindruckt von so viel Schönheit und Macht. Das ist so, als hätte man vor einem großen, weisen und mächtigen König tiefen Respekt, von dessen Macht man gerade nur ein Fitzelchen gesehen hat.

Die Ehrfurcht kommt daher, dass wir wissen, wie vollkommen, mächtig und gerecht Gott ist. Wir Menschen dagegen sind nicht perfekt. Niemand kommt ohne Schuld aus. Das ist ein großer Unterschied zwischen Mensch und Gott. Welche Bedeutung ein Mensch hat, können wir bei David in 1.Samuel 24, 14 sehen, wie er seine eigene Unwichtigkeit erwähnt und sich mit einem winzigen Floh vergleicht, der kaum der Rede wert ist.
Es kann frustrierend sein, wenn man strampelt und sich bemüht – aber dann doch immer wieder scheitert und im Grunde keine Bedeutung in der Weltgeschichte haben wird.
Aber genau da sollen wir verstehen, wie ernst Gott es mit uns meint. Wir können aus eigener Kraft nicht Gott gefallen. Da sollen wir uns nicht einbilden, wir könnten Selbst-gerecht werden. Er sorgt dafür, dass wir eine Bedeutung für ihn bekommen. Du und ich, wir müssen sein Angebot nur annehmen.

Das Leben ist wie eine Achterbahnfahrt zwischen Ehrfurcht und Hoffnung. Wenn du nur Ehrfurcht hast, stehst du vor der Achterbahn und traust dich nie, einzusteigen. Und wenn du nur Hoffnung hast, gehst du rein, ohne den Sicherheitsgurt anzulegen – und das endet garantiert nicht gut. Es braucht beides: den Respekt vor Gottes Größe und die Zuversicht in seine Liebe.

Die Achterbahnen im Leben können viele verschiedene Herausforderungen sein, die einem begegnen. Mit Herausforderungen sind Situationen gemeint, die einen an die Grenzen des erträglichen bringen. Der Sicherheitsgurt begrenzt eine mögliche Gefahr. Wenn man das umdreht, dann ist jemand ohne Sicherheitsgurt wie jemand, der keine Grenzen im Denken und Reden kennt. Dabei gibt es viele gute Gründe, warum Gott uns Grenzen gegeben hat und zur Ordnung ermahnt. Sie sind da, damit es uns gut geht und wir mit unserem Reden und Tun kein Unglück über andere bringen. Und unser Gott meint es gut mit uns und will uns nicht etwas vorenthalten.

Doch dann ist da noch die Hoffnung. Hoffnung darauf, dass Gott uns trotz unserer Fehler mit offenen Armen empfängt und uns einen Weg zeigt, wie wir zu ihm kommen können. In Psalm 25, 6 steht: „Denke, Herr, an deine Erbarmungen und deine Barmherzigkeiten, die von jeher gewesen sind.“
Gott hat nie aufgehört, liebevoll und barmherzig zu sein. Seine Liebe ist so sicher wie der Gurt in dieser Achterbahn – sie hält dich fest, egal wie wild die Fahrt deines Lebens wird und sie dich an deine Grenzen bringt. Du weißt, du bist in Gottes Hand. Nichts kann dich aus seiner Hand reißen und er wird dafür sorgen, dass es dir gut gehen wird.
Das ist eine Hoffnung, die nicht schwammig im Nebel ist, sondern ein Versprechen auf etwas Großes. Gott gibt uns eine Hoffnung, die Kraft und Freude gibt!

Also frag dich: Lebst du diese Balance? Nimmst du Gott ernst, aber lässt du dir gleichzeitig von ihm Hoffnung schenken? Oder hängst du vielleicht zu sehr auf einer Seite?
Denk mal darüber nach: Wie drückt sich in deinem Glauben die Ehrfurcht vor Gott aus? Welche Auswirkung hat es auf dein Denken und Reden? Und woran erkennen Menschen an dir, dass du voller Hoffnung bist?

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Ich aber will in dein Haus gehen auf deine große Güte und anbeten gegen deinen heiligen Tempel in deiner Furcht.

Psalm 5, 8