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Stell dir vor, du bist auf einer langen Wanderung in den Bergen. Die Sonne brennt, deine Wasserflasche ist fast leer, und mit jedem Schritt wächst dein Durst. Du bist richtig hungrig. Dein Magen knurrt. Du hast den ganzen Tag nichts gegessen und getrunken. Als du schon etwas wacklig auf den Beinen wirst, merkst du schon, wie kritisch es wird. Dein ganzer Körper schreit nach Essen oder Wasser, um sich zu stärken.
Plötzlich siehst du eine klare, sprudelnde Quelle. Du ignorierst alles um dich herum und hast nur noch diese Quelle im Blick, um einen tiefen, erfrischenden Schluck zu nehmen. Dein ganzer Körper verlangt danach – es ist ein echtes, existenzielles Bedürfnis.

Hunger und Durst sind die stärksten körperlichen Bedürfnisse und sind uns nicht gleichgültig. Sie treiben uns an, weil wir ohne Nahrung und Wasser nicht überleben können. Jesus spricht von Hunger und Durst, um die Wichtigkeit hervorzuheben. Dieser geistliche Hunger – dem tiefen Verlangen nach einer Welt, in der Gottes Wille geschieht, ist eine tiefe Not und Sehnsucht unserer Seele. Es geht um mehr als nur moralisches Handeln oder soziale Gerechtigkeit. Es ist ein Verlangen nach einer göttlichen Ordnung, in der Wahrheit, Liebe und Frieden regieren.

Doch Jesus gibt eine Verheißung: Wer diesen Hunger hat, wird satt werden. Nicht durch eigene Anstrengung, sondern weil Gott selbst die Gerechtigkeit bringen wird – in Jesus Christus und letztlich in seinem kommenden Reich. Unsere Aufgabe ist es, diesen Hunger in uns wach zu halten, uns nicht mit oberflächlicher Zufriedenheit abzufinden.

Wer wirklich nach Gott sucht, wer sich nach seiner Wahrheit sehnt, der empfindet dieses Verlangen ebenso stark wie der durstige Wanderer nach Wasser. Wer wirklich hungrig ist, der bleibt nicht einfach sitzen. Er tut alles, um an Essen zu kommen. Und wer wirklich nach Gerechtigkeit hungert, der bleibt auch nicht gleichgültig, sondern setzt sich dafür ein – in kleinen Dingen wie in großen. Ein Mensch, der Gottes Wort gerne hört und liest, tut dies nicht aus Langeweile oder Pflichtgefühl, sondern weil er spürt: Hier finde ich Halt, hier finde ich Trost, hier finde ich Leben. Er weiß, dass dieses Wort ihn in den Stürmen des Lebens stärken und ihm auch in den dunkelsten Momenten Hoffnung geben kann.

Es gibt viele Menschen, denen ist fast alles gleichgültig. Es gibt so viele Missstände, so viel Unrecht – doch oft wird nur mit den Schultern gezuckt. „Ich kann ja sowieso nichts ändern“, „Das geht mich nichts an“, „Hauptsache, mir geht’s gut“ – solche Gedanken können uns lähmen. Doch Jesus stellt dem ein anderes Bild gegenüber: Einen tiefen, existenziellen Hunger nach Gerechtigkeit. Er ruft uns auf, nicht einfach wegzusehen, sondern ein brennendes Verlangen nach Gottes Wahrheit und Gerechtigkeit zu haben.

Gleichgültigkeit ist eine gefährliche Haltung. Sie macht uns bequem, passiv und letztlich mitverantwortlich für das Unrecht, das wir ignorieren. Doch Jesus verspricht: Wer nach Gerechtigkeit hungert, wird satt werden! Nicht durch bloße menschliche Anstrengung, sondern weil Gott selbst Gerechtigkeit bringt.

Doch was ist nun mit denen, die kein Interesse an Gottes Wort haben? Die es für überholt oder unwichtig halten, die es ignorieren oder gar belächeln? Die, die nicht an Gott glauben möchten und ihn ablehnen? Denen, den es egal ist?
Jesus hatte dazu die Geschichte vom reichen Mann und Lazarus, einem Armen und von offenen Wunden geplagt, erzählt. Der reiche Mann lebte in Saus und Braus, trat andere mit Füßen und lebte ohne Rücksicht auf Lazarus und andere sein Leben. Er fragte nicht nach Gott und lehnte seine Gebote ab. Als er nach seinem Tod in Qualen schmachtete und seinen Fehler erkannte – es war zu spät! Er sah, wie gut es Lazarus ging, der ebenfalls gestorben war. Der reiche Mann bat darum, Lazarus zu schicken, nur einen einzigen Tropfen Wasser von ihm zu bekommen – vergeblich. Noch nicht einmal das wurde ihm gegeben.

Wer hier auf Erden Gottes Angebot ablehnt, wird sich am Ende nach dem kleinsten Funken Hoffnung sehnen, doch niemand wird ihn ihm geben können. Wer im irdischen Leben seine Zeit nicht nutzt, um Gott kennenzulernen, hat seine Ewigkeit verspielt.

Hier auf der Erde leben wir nur eine sehr kurze Zeit. Einige wenige Jahre. Manche werden 70, 80 oder auch über 90 Jahre. Manche sterben auch viel früher. Aber am Ende ist das ist eine irdische Lebenszeit, die nichts ist, im Vergleich zur Ewigkeit. Daher ist es wichtig, diese kurze Erdenzeit zu nutzen.

Die Menschen um dich herum sollen eindeutig und klar wissen, woran du glaubst. Gott hat dich als seinen Boten platziert – niemand aus deinem Umfeld soll später behaupten können, er habe keinen Ansprechpartner für den Weg zu Jesus gehabt.
Sei der Leuchtturm in deinem Umfeld, der Klarheit und Orientierung gibt. Jederzeit soll man zu dir kommen können, um zu erfahren, was Glaube bedeutet und wofür du stehst. Sei wachsam, mutig und bereit, Rede und Antwort zu stehen – denn du bist ein Botschafter des Glaubens!

Wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, um zielgerichtet der anderen Person alle wichtigen Informationen zu geben, dann schau dir Webseiten wie z.B. www.dieschafe.net oder www.neu-anfangen.de an. Du kannst z.B. deinen Freunden die Internetadressen weiterleiten und sie um ihre Meinung bitten. Auf diese Weise müssen sie die Botschaft lesen und erhalten so eine persönliche Entscheidungsmöglichkeit.

Wie sieht es mit deinem Hunger und Durst aus? Ist deine Seele satt von all den Dingen dieser Welt – von Ablenkung, Konsum und Selbstzufriedenheit? Haben wir als Männer und Frauen Gottes diesen Hunger noch – oder sind wir längst satt und zufrieden mit dem Unrecht um uns herum?
Spürst du eine Sehnsucht nach mehr, nach echter Gerechtigkeit, nach Gottes Wahrheit? Freust du dich, wenn du dich mit geistlichen Themen beschäftigst und dabei etwas für das irdische Leben ableiten kannst?

Jesus verspricht: Wer diesen Hunger nach Gottes Gerechtigkeit hat, der wird satt werden. Nicht durch eigene Kraft, sondern weil Gott selbst eines Tages Gerechtigkeit schaffen wird. Und bis dahin dürfen wir in seinem Namen Gutes tun. Das bedeutet, dass Gott jedem, der sich ehrlich nach ihm ausstreckt, auch begegnet. Also: Nutzt du die Zeit, die dir gegeben ist? Oder lässt du sie achtlos verstreichen? Jetzt ist die Gelegenheit, wirklich satt zu werden.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

Matthäus 5, 6